Die MR-Spektroskopie ist eine etablierte Methode, die ähnlich wie ein MRT-Gerät arbeitet, aber statt Bilder zu erzeugen, liefert sie Informationen über die chemische Zusammensetzung von verschiedenen Gewebearten und Organen. Dadurch ist es möglich festzustellen, ob sich
Krebszellen in einem Gewebe befinden. Es kann somit frühzeitig erkannt werden, ob eine Patientin Brustkrebs hat. Zur Umsetzung dieser Methode wird jedoch eine Spezialistin oder ein Spezialist für Spektroskopie benötigt und auch die Auswertung der Ergebnisse ist sehr zeitaufwändig und komplex. Somit findet diese zuverlässige Methode keine Anwendung in der klinischen Routine bei der Erkennung von Brustkrebs.
Forscherinnen und Forscher des Universitätsklinikums Krems haben nun in Zusammenarbeit mit der Karl Landsteiner Privatuniversität, der medizinischen Universität Wien, sowie einem Wiener IT-Start-Up Unternehmen eine Methode entwickelt, welche innerhalb von wenigen Sekunden eine automatische Analyse und Auswertung der Messergebnisse einer Spektroskopie mit Hilfe von MRT-Geräten liefert. Das würde es in Zukunft erlauben, diese wichtige Methode zur Krebsfrüherkennung in den klinischen Alltag zu integrieren und damit eine verbesserte Diagnose von Brustkrebs zu ermöglichen.
Die Forschungsergebnisse wurden bereits in der renommierten Zeitschrift „NMR in Biomedicine“ publiziert. „Das Universitätsklinikum Krems verfolgt einmal mehr erfolgreich seine Strategie und baut den onkologischen Schwerpunkt nachhaltig aus. Die Forschungsergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag zur Brustkrebsfrüherkennung über die Niederösterreich-Grenzen hinaus“ erklärt der für Landes- und Universitätskliniken zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko.
Die Autorinnen und Autoren dieser Studie sind unter anderem Primar Domagoj Javor, Leiter des klinischen Institutes für Radiologie des Universitätsklinikums Krems, Barbara Bennani- Baiti, Oberärztin des klinischen Institutes für Radiologie am UK Krems und Pascal Baltzer, Professor an der medizinischen Universität Wien. „Diese neue Methode muss zunächst noch in den Workflow der gängigen MRT-Geräte eingebaut werden, bevor die Patientinnen in vollem Ausmaße davon profitieren können. Dennoch wurde durch diese Forschungsergebnisse bereits jetzt ein bedeutender Fortschritt im Bereich der Brustkrebsfrüherkennung erreicht,“ betont Primar Javor.